Richter & Kafitz                                                                                         Auktionskatalog  22. Februar  2025 - Seite 3



Gemälde | Aquarelle | Zeichnungen

Fortsetzung


GE 4035   Fritz Halberg-Krauss, Teich bei  Ramsau in Gewitterstimmung      Euro  280,-

Friedrich Wilhelm Maximilian Theodor (Fritz) Halberg - Krauss:
Stadtprozelten 1874 - 1951 Prien/Chiemsee.  Deutscher Landschaftsmaler, bedeutender Vertreter der Münchner Schule. Seine Motive entleiht er vorwiegend  der südlichen Umgebung Münchens und den Moorlandschaften (u. a. Dachauer Moos etc.).  Teilnahme an Ausstellungen im Münchner Glaspalast.
Motiv: Ein von Felsen und dichten Bäumen gesäumter Teich  bei der Ortschaft Ramsau nahe Berchtesgaden. Im Hintergrund aufragende  Felsmassive unter Gewitterhimmel, der partiell vom Sonnenlicht durchbrochen ist.
Öl auf festem Karton, unten rechts signiert und lokalisiert „F. Halberg-Krauss München“. Ca. 70 x 94 cm, sehr dekorativ gerahmt (87 x 111 cm). Rückseitig handschriftlich bezeichnet „Motiv aus der Ramsau (Berchtesgaden)“. Geringe Farbabreibungen.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 15, S. 496; Benezit Bd. 6, S. 680.



GE 4025   Bildnis der späteren Königin Therese von Bayern als junge Prinzessin                                                                                                                                  Euro 180,-

Wohl um 1810.
Motiv: Leicht seitlich gegebenes Halb-Bildnis der jungen, späteren Königin Therese von Bayern im Alter von etwa 18 Jahren (Seidingstadt 1792 - 1854 München).  Als Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen wurde sie durch Heirat mit  König Ludwig von Bayern 1825 Königin von Bayern. Schon 1810 hatte Napoleon die Absicht, sie zu ehelichen. Therese  war Mutter des späteren  Königs Otto von Griechenland. Zu ihren Ehren wird noch heute das Oktoberfest in München auf der Theresienwiese gefeiert. U. a. wurde sie porträtiert  von Joseph Karl Stieler.
Fein ausgeführtes Pastell auf Papier, auf Metallplatte aufgeklebt,  unter Glas in originalem Rahmen der Zeit (beschädigt). Hochovaler Bildausschnitt, ca. 17,5 x 15 cm. Auf der Rückseite möglicherweise die originale  Signatur des Künstlers (unaufgelöst) „Ignaz (Pi ?)ggalla“ (?), darunter von dritter Hand bezeichnet „Königin Therese von Bayern“.



GE 4026  Franz Seraph von Lenbach (attr.), Bildnis der Emmy  Buchka-Lenbach (?)                                                                                                                            Euro  750,-

Franz Seraph von Lenbach: Schrobenhausen 1836 - 1904 München. Bedeutender Maler, insbesondere als Porträtist prominenter Persönlichkeiten seiner Zeit.
Motiv: Leicht seitlich gegebenes  Brustbildnis einer jungen Frau, den Blick zum Betrachter hin gerichtet. Sehr fein ausgeführte Studie  in gedeckten Braun-Tonalitäten. Möglicherweise handelt es sich bei der Dargestellten um Emmy Buchka-Lenbach, der Nichte von Franz von Lenbach (München 1868 - 1960 Etzenhausen). In Etzenhausen bei Dachau existierte eine lose Gemeinschaft von Künstlern, was den Ort zu einer kleinen Künstlerkolonie werden ließ. U. a. hielten sich hier bedeutende Maler wie Max Liebermann, Carl Spitzweg,  Eduard Schleich oder Christian Morgenstern zeitweilig auf.  Emmy Buchka-Lenbach war - wie auch ihr Ehemann Carl - selbst als Malerin tätig.
Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen, unbezeichnet/unsigniert, ca. 49 x 39 cm, in schlichtem Rahmen. Rückseitig handschriftlich von dritter Hand bezeichnet „Gemalt von Franz von Lenbach / Besitzerin Emmy  Buchka-Lenbach / Etzenhausen b. Dachau“.     Beigegeben:          1. Ölstudie einer sitzenden jungen Frau in grünblauem Kleid,  ihr Baby  in den verschränkten Armen haltend.
Öl auf Leinwand, unbezeichnet/unsigniert, 45 x 33 cm, auf rezentem Keilrahmen aufgezogen.  Dort handschriftlich bezeichnet „Studie von Franz von Lenbach“.            2. Brust-Bildnis eines bärtigen älteren Herrn mit Hut  und ausladendem weißen Frack-Kragen. Der Blick ist seitlich zum Betachter gewandt. Öl auf  Holz, unsigniert/unbezeichnet, ca. 18 x 15 cm,  schlichter Rahmen. Rückseitig auf der Holzplatte in Bleistift  von dritter Hand  bezeichnet „Franz von Lenbach“.  
Provenienz: Langjähriger süddeutscher Privatbesitz.



GE 4027  Des Schnaps-Schmugglers Gebirgsrast                                                  Euro  240,-

Wohl um 1860.
Motiv: Ein auf einem Fels im Gebirge sitzender schnauzbärtiger Schmuggler in kurzer Lederhose und Gamaschen, neben ihm die Kraxe mit der Schmuggelware, einem Schnapsfass.  Im Hintergrund die alpinen Bergmassive im Sommer.
Öl auf Holz, unbezeichnet/unsigniert, 33,5 x 24 cm, in originalem Rahmen der Zeit (46,5 x 36 cm). Reinigungsbedürftig, partiell altersbedingte Spuren, kleine ergänzte Fehlstellen.
Mit bis  zu 100 Kilogramm schweren Kraxen auf den Schultern trugen Schmuggler in der frühen Neuzeit ihre „schwarze“ Ware über beschwerliche Alpenwege zu den Abnehmern im Norden oder Süden. Insbesondere Genusswaren wie Tabak, Zucker, Kaffee oder auch ganze Fässer Schnaps wurden, wie auf diesem Gemälde dargestellt, transportiert. Schmugglerpfade sind heute von Touristen gern genutzte Wanderwege.




GE 4028  Robert Schultze, Gespräch am Quellbrunnen                                 Euro  480,-

Robert Schultze: Magdeburg 1882 - 1910 München. Deutscher Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule.  Motive sind alpine Landschaften, Seen im Gebirge, Küsten und Marinebilder. Studium an den Kunstakademien in Dresden und Düsseldorf. Zahlreiche Reisen in die Schweiz und Italien sowie Norwegen. Seit 1865 in München ansässig.
Motiv: Oberhalb eines an einem See gelegenen Dorfes zwei Frauen  beim Wasserholen an einem  gemauerten Quell - Brunnen mit wasserspeiendem Gorgonenhaupt. Von der von Bäumen bewachsenen Anhöhe aus öffnet sich der Blick  in die Weite der Gebirgsketten.  
Öl auf Leinwand, unten links signiert „R. Schultze“, 50 x 63 cm, in originalem  prachtvollem Rahmen (75 x 90 cm). Auf Etikett rückseitig auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet u. a. „....Frauen am Brunnen  mit oberitalien. See. Um 1860“. Flächig schmale Craquelee.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 30, S. 337; Benezit Bd. 12, S. 552.



GE 4029  Otto Boveri, Das Mühlenviertel an der Regnitz in Bamberg         Euro  750,-

Otto Boveri: Bamberg 1868 - 1946. Studium an der Münchner Kunstakademie. Maler von Landschaften und Städteansichten, Porträts, Stilleben  und Interieurs, Stilleben. Seit 1904 in Bamberg ansässig. Fand aus seinen Anfängen im Impressionismus später zum Expressionismus. Stellte 1922 zusammen mit Barlach, Campendonk, Heckel, Klee, Pechstein und Schmitt-Rottluff im Bamberger Café Schützenhaus aus (Quelle: Wikipedia).
Motiv: Häuser an der Regnitz beim Bamberger Mühlenviertel. Hinter kräftig grünen Bäumen angedeutet das Alte Brückenrathaus.
Öl auf Platte, unten links signiert „O. Boveri, 75 x 52 cm, gerahmt. Leichte Altersspuren, minimale Farbabplatzung.



GE 4030  Francois Bonvin, Tischstillleben mit Eichhörnchen                      Euro  800

Francois Bonvin: Vaugirard 1817 - 1887 Saint - Germain-en-Laye. Französischer Maler von aufwendig gestalteten Stillleben, Genreszenen, Porträts, religiösen Sujets, Landschaften, Kleinbürgertum, Werkstätten, Hinterhöfen, Arbeitsstuben, Klostergängen  etc.   Als Künstler Autodidakt in der Tradition der niederländischen barocken Meister. Ausstellungen auf dem Pariser Salon. Bonvin kann als einer bedeutendsten Genremaler des 19. Jhs. angesehen werden (Benezit). „François Bonvin, den eine Freundschaft mit Gustave Courbet verband, war gesundheitlich angeschlagen und konnte in den 1880er Jahren nur mehr bedingt malen. Um dem finanziell schlecht gestellten Künstler zu helfen, organisierten seine Freunde 1886 eine große Retrospektive in der Pariser Galerie Rothschild, die ein gewaltiger Erfolg wurde. Ein Jahr darauf stifteten sogar 188 Maler Werke für eine Auktion, deren Erlös als Rente für François Bonvin Verwendung fand, der jedoch bereits wenige Monate später verstarb“ (Quelle: Ketterer Kunst, sc. „Francois Bonvin“).
Motiv: Auf einen Tisch drapiertes vielseitiges Arrangement von  Früchten, Kerzenständern, einer Kanne, einem Tintenfässchen, einem Blumentopf und einem die Szenerie beobachtenden Eichhörnchen.
Öl auf Karton, unten  rechts signiert „F. Bonvin“, ca. 23 x 33 cm, in dekorativem goldfarbenem Rahmen.
Lit: Thieme/Becker Bd. 4, S.  327f; ; Benezit Bd.  2, S. 548 f.



GE 4031   Hendricus Gerardus  de Korte, Belebter Jahrmarkt mit Karussell                     Euro  500

Hendricus (auch: Hennie) Gerardus  de Korte: Geb. 1941. Niederländischer Maler von belebten Jahrmarkt- und Zirkusszenen, aber auch Genresmotiven,  Landschaften und Städteansichten. Studium an der Rotterdamer Kunstakademie sowie in Sydney. De Korte steht in der Tradition der traditionellen Impressionisten. Künstlerisches Schaffen u. a. in Rotterdam und London.
Motiv: Eine dichte Menschenmenge mit zahlreichen Eltern und Kindern umringt ein buntes Karussell auf einem Jahrmarkt.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „H. G. de Korte“, ca. 60 x 70 cm, sehr dekorativ gerahmt.


GE 4032   Ludwig Fromme, Hirsche am Waldrand                                                 Euro  300,-

Ludwig Fromme (1868 - 1938), deutscher Tier- und Landschaftsmaler, tätig in Magdeburg.
Motiv: Eine Gruppe von drei Hirschen auf einer Waldlichtung im Harz, zwischen gewaltigen Eichen im hohen Gras äsend.
Pastell auf Karton (?), unten links signiert „Ludwig Fromme.“ , ca. 62 x 88 cm. Unter Glas gerahmt, auf dem Rahmen applizierte Messing-Plakette mit Bezeichnung „Ludwig Fromme / 1868 - 1938 / Harzhirsche“.



VERSCHIEDENES


VE  6000   Brettspielkassette mit Relief-Intarsien / Eger                                   Euro 10.000,-

Eger, zweite Hälfte 17. / erste Hälfte 18. Jh. Mit feinen Relief-Intarsien versehener Spiel-Kasten. Quadratische, aufklappbare Spielkassette mit gekehlt gearbeiteten Zargen, Nussbaum und andere Hölzer, scharniert, mit Eisen-Verschluss und Eisen-Scharnieren. Die Schauseite der Kassette mit Relief-Intarsien eingelegt. In aufgeklapptem Zustand innen ein Spielplan für Backgammon (Trictrac): in den Feldern vor hellem bzw. dunklem Grund intarsierte, delphinartige Wesen, deren Doppel-Fisch-Schwänze spiralig verschlungen sind. Umlaufend auf der Zarge Löcher zum Einstecken von Stiften, die den Spielstand anzeigten.  Außen Schach-Spielfeld bzw. Dame-Spielfeld. Das reliefierte Intarsien-Dekor der Schauseite zeigt eine galante Szene mit einem Paar in Landschaft. Im Vordergrund rechts ein Zelt, vor dem ein ritterlicher Kavalier, der seine Rüstung abgelegt hat, einer höfisch gekleideten Dame Avancen macht. Diese verweist auf einen vor ihr knienden, geflügelten Amor mit Schrifttafel. Die Kleidung der Figuren ist in unterschiedlich farbigen Furnieren gearbeitet, das Blattwerk der Bäume wohl ehemals bläulich-grün staffiert. Der von großen flankierenden Bäumen dominierte Hintergrund ist in mehrere Pläne gestaffelt. Hinter der Figuren-Szene fällt der Blick auf eine zu einem Schloss-Gebäude führende Allee. Auf einer Anhöhe darüber ist eine Burganlage dargestellt.  Das rückseitige Schach- bzw. Dame-Spielbrett der Schatulle ist mit Blüten-Motiven eingelegt.  Äußerst qualitätvolle Spielkassette. Die Ausführung weist Parallelen zu Spielkassetten des Egerer Meisters Adam Eck (1604 - 1664) auf (vgl. hierzu „Allerley Kunststück. Reliefintarsien aus Eger, hg. v. E. Haupt u. a., München 2022, S. 298 ff.). Die Gestaltung der Trictrac-Felder könnte jedoch auch auf die Egerer Meister-Familie  Haberstumpf schließen lassen (vgl. Voigt J., Für die Kunstkammern Europas. Reliefintarsien aus Eger, Halle 1999, S. 322 f). Zustand: partiell geringe Altersspuren, teils geringe Rissbildung, an einer Kante eine Ausbesserung (?). Provenienz: Aus der Sammlung des ehemaligen, Bamberger Schach - Großmeisters Lothar Schmid.  
Maße: Zugeklappt: ca. 48 x 48 x 11,5 cm, ausgeklappt: ca. 96 x 48 x 11,5 cm.
Lit.: Vgl. Jochen Voigt, Für die Kunstkammern Europas - Relief-Intarsien aus Eger, Halle / Saale 1999; Heribert Sturm, Egerer Reliefintarsien, München 1961.
Relief inlays Eger, Chess, Chess game, Chess set.




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