Der Sturz von einem Apfelbaum (vgl. Weisner A. / Thurmann / Hüsch A. (Hrsg.), Überwältigend kühn. Der ganze Rohlfs in Kiel, München 2012, S. 593) führt Christian Rohlfs mit 15 Jahren in die Hände eines Arztes, der sein künstlerisches Talent erkennt. Durch die Vermittlung des Arztes und dessen Schwagers Theodor Storm lernt Rohlfs den Kunstkritiker Ludwig Pietsch in Berlin kennen, der ihn schließlich an die Kunstschule Weimar empfiehlt. Dort startet Christian Rohlfs 1870 seine Kunst-Studien, zunächst bei Paul Thumann, später bei Ferdinand Schauß, Alexandre Struys und Max Thedy. Rohlfs Werke der Weimarer Zeit lassen sich überwiegend der Tradition der naturalistischen, akademischen Malerei zuordnen. Ab 1884 arbeitet Christian Rohlfs als freischaffender Künstler, stellt 1890 in der Akademie der Künste in Berlin aus, beteiligt sich 1900 an der 2. Ausstellung der Berliner Secession. Seine Malerei zeigt zunehmend Einflüsse von Impressionismus und Neo-Impressionismus.
1901 zieht Rohlfs auf Anregung von Karl Ernst Osthaus nach Hagen in Westphalen, wo er am Folkwang-Museum ein Atelier übernimmt. Wiederholt stellt er bei Paul Cassirer in Berlin aus. 1903 erhält er eine Einzelausstellung im Folkwang Museum. In den Jahren 1905 und 1906 hält sich Christian Rohlfs in Soest auf. Die Stadt animiert ihn zu zahlreichen Stadt- und Architektur-Ansichten. 1910 bis 1912 ist er in München tätig. Seine Malerei entwickelt in dieser Zeit expressionistische Züge. Im Jahr 1919 heiratet Christian Rohlfs Helene Vogt. In Berlin feiert er im Zuge einer Ausstellung in der Nationalgalerie Erfolge. Er wird in die Preußische Akademie der Künste aufgenommen. Seit 1927 verbringt Rohlfs die meiste Zeit des Jahres in Ascona. Dort ist er befreundet mit Helmuth Macke und Marianne von Werefkin, mit denen er auch künstlerisch zusammenarbeitet.
Von den Nationalsozialisten wird das Oeuvre des Malers als entartet diffamiert, sein Museum in Hagen wird umbenannt, er wird aus der Akademie der Künste entlassen.
Im Januar 1938 stirbt Christian Rohlfs in Hagen.
AKTUELL:
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Nähere Informationen folgen.